Miteinander mit Heidi Mooren
Fußballer würden es als Heimspiel bezeichnen: Heidi Mooren, den meisten von uns als Rüggebergerin gut bekannt, sorgt für den Impuls beim Sonntagstreff Miteinander am 22.06.2025. Heidi ist Prädikantin, sie ist also eine ausgebildete, ehrenamtliche Laienpredigerin. Prädikanten werden in den Gemeinden immer wichtiger, weil die Zahl der festangestellten Pfarrer sinkt. – Heidi Mooren, was war damals dein Grund, dass du dich zur Prädikantin hast ausbilden lassen?
Heidi: Vor circa 25 Jahren habe ich von der Kirchengemeinde Rüggeberg das Angebot bekommen, eine Zusatzausbildung zur Prädikantin zu machen. Diese Ausbildung dauerte ein Jahr und fand an mehreren Samstagen statt. Die evangelische Kirche in Westfahlen führt ihre Schulungen dazu in Schwerte durch.
Vorher hatte ich schon eine freikirchliche Bibelschulausbildung absolviert, brauchte aber, um auch in der Landeskirche predigen zu dürfen, diesen zusätzlichen Kurs.
Es hat mich damals positiv herausgefordert und bereichert, weil ich vieles ausprobieren konnte. So bin ich der Rüggeberger Kirchengemeinde auch dankbar, diese Chance erhalten zu haben.
Was musstest du machen, um die Anerkennung als Prädikantin zu erlangen?
Heidi: Neben Probepredigten musste ich dann abschließend einmal in der Rüggeberger Kirche predigen und wurde dann vom damaligen Pastor Holger Möllenhoff und dem verantwortlichen Superintendenten beurteilt. Danach fand die sogenannte Vocation statt, das heißt ich wurde in einem Gottesdienst offiziell als Prädikantin eingesegnet.
Nun bist du sicher mit bestimmten Erwartungen an die Ausbildung und die Aufgabe herangegangen. Haben die sich rückblickend so erfüllt wie erhofft?
Heidi: Mittlerweile bin ich ja kein aktives Gemeindemitglied mehr und die Lebensreise von Frank und mir hat uns in eine freie Gemeinde geführt. In den vergangenen Jahren sind wir mit vielen verschiedenen Geschwistern im Glauben „gereist“ und ich konnte verschiedene Dinge in einem Gemeindeleben ausprobieren, sowohl das Predigen und die Gottesdienstmoderation als auch eine Trauung und Beerdigung.
Der Vater im Himmel hat mir oft mal ´ne Schippe Mut geschenkt oder mich getröstet, wenn es mal nicht so gut lief.
Mittlerweile sehe ich das Predigen auch nicht mehr als meine Kernkompetenz an, aber bin froh über das erlernte Handwerkszeug.
Wenn du heute an einem Gottesdienst als Besucherin teilnimmst, hörst du dann heute die Predigt der Pfarrer mit anderen Ohren als früher?
Heidi: Da gibt es sicher auch mal ein kritisches Zuhören. Aber viel wichtiger ist mir mittlerweile, ob der Redner nah am Herzen Gottes ist, authentisch und nahbar bleibt.
Da bin ich auch selber noch in einem Wachstumsprozess: Ich wünsche mir, je reifer ich werde, dass ich die Vergebung und die Barmherzigkeit, die mir Jesus schenkt, begreife und weiterschenken kann.
Meine Lebensreise im Glauben muss nicht auf ein bestimmtes Gotteshaus, eine Gottesdienstform oder einen bestimmten Ort beschränkt bleiben. Mir kommt es darauf an, mit Gott und seinen Kindern auf der Reise zu sein.
Und damit komme ich auch zu meinem Beitrag für den 22. Juni im Vereinshaus, der unter dem Motto steht: „Meine Lebensreise: Unterwegs sein mit Rückspiegel“ (Philipper 3,12 -14). Ich bin schon gespannt und freue mich euch zu sehen!
Am 22. Juni begrüßen wir neben Heidi Mooren für die musikalische Gestaltung Ulrike Wenzel und als Gast den Gitarristen Timo Johannisson aus Haßlinghausen. Ein sehr vielseitiger Musiker, der TEN SING Haßlinghausen eine Zeitlang leitete, der mit Chören zusammenarbeitet und auch in zwei Wuppertaler Cover-Bands spielt.