Christlicher Verein Junger Menschen (CVJM) Rüggeberg e.V.

Tagebuch eines Bauspielplatz Mitarbeiters – Newsletter Juli 2024

Die Mitarbeitenden des Bauspielplatz des CVJM Rüggeberg

Lieber Mitglieder und Freunde des CVJM,

in Kana fand eine Hochzeit statt. Jesus und seine Jünger waren ebenfalls unter den Gästen. Während des Festes passierte eine unangenehme Situation, denn der Wein ging aus (nachzulesen in Johannes 2). Wahrscheinlich kennen alles diese bekannte Geschichte, in der Jesus Wasser zu Wein verwandelt, sein erstes öffentliches Wunder. Und davor? Ein Fest, viel Freude, gutes Essen, Tanz, Wein, Lachen – und Jesus mittendrin.

Szenenwechsel. Äthiopien- ein mehrwöchiger Einsatz im den Slums von Äthiopien. Andreas Boppard, Leiter von Campus für Christus, predigt während des Einsatzes vor einer riesigen Menschenmenge. Mitten in der Predigt unterbricht ihn der dortige Pfarrer und fragt ihn: Warum schreist und tanzt du nicht?

Eine absurde Frage für einen Schweizer. Sein Blick wandert über die Menschen in den Kirchenbänken, Menschen ohne Hoffnung auf Wohlstand, Menschen, die in unwürdigen Verhältnissen leben…Und er fängt an zu begreifen, was die Botschaft von der Liebe Gottes für diese Menschen bedeutet. Hoffnung, Wertschätzung, Licht in ihren dunklen Lebensumständen. Beschämt über die eigene Sattheit und Gleichgültigkeit probierte er es aus zu tanzen …

Mich hat diese Geschichte berührt, weil sie wie ein Spiegel ist. Berührt mich die Botschaft Gottes noch in meiner Seele oder nur meinen Kopf?
Ich wünsche mir, dass ich wieder lachen, tanzen, feiern kann, weil ich von Gottes Liebe berührt werde. Und ich wünsche es euch auch.

Ein Ort, an dem Gottes Liebe hier bei uns in den letzten Tagen Hände und Füße bekommen hat, war für viele Kinder und Mitarbeiter der Bauspielplatz. Aber vielleicht hören wir mal auf ein paar Eindrücke des Bauspielplatz Mitarbeiters Fabian Höh, wie er persönlich diese Tage erlebt hat…

Bauspielplatz 2024: Erschöpft, aber glücklich…

07:45 Uhr morgens: Der Wecker holt mich aus einem viel zu kurzen Schlaf. 

08:34 Uhr: Bin – trotz ausgefallenem Frühstück – 4 Minuten zu spät in der Mitarbeiterbesprechung im Gemeindehaus. 

09:00 Uhr: Die 220 Kinder laufen auf den Platz. Es ist laut, sehr laut. Ich bin müde, sehr müde. 

09:05 Uhr: Das erste Kind fragt nach Hilfe – ein Balken muss neu befestigt werden. 

09:07 Uhr: Balken ist fest. Das Kind strahlt mich an und möchte sich mit einem Haribo-Pfirsich bei mir bedanken. Ich muss grinsen. Die Müdigkeit ist wie weggeflogen. 

09:30 Uhr: Knoppers-Pause am Kiosk. 

09:45 Uhr: Schnell rüber zur Theaterprobe in die Kirche. Hier merkt man den Schlafmangel. Das gesamte Ensemble eiert sich voller Albernheiten durch den Text. Ich bin entspannt, denn ich kann darauf vertrauen, dass trotzdem jeder beim MittagsGodi sein Bestes gibt.

10:30 Uhr: Zurück auf den Platz. Auf mich wartet ein kaputtes Dach, ein viel zu dickes Wandbrett und selbst gebautes Mobiliar, was selbst für ein Puppenhaus zu instabil wäre. 1 Stunde, 10 reparierte Hütten und zwei Streitschlichtungen später. Schnell ins Gemeindehaus und umziehen für das Theaterstück. 

12:00 Uhr: Szene 1 beginnt, Fürst und Hofnarr treten auf. Ich kann aufgrund der Glocken meinen Einsatz nicht hören. Also wie immern, improvisieren. 

12:05 Uhr: Einsatz nur knapp verpasst. Dafür geht das Mikrofon nicht. Dann brülle ich eben, damit mich alle verstehen. Kinder merken nichts und fiebern mit. 

12:20 Uhr: Theaterstück zu Ende. Eile nach draußen und ärgere mich über das Mikrofon. 

12:21 Uhr: Höre 220 Kinder und 60 Mitarbeiter „Bibelentdecker“ singen. Ärger weg. Singe mit und bin happy. 

12:30 Uhr: Bin schon wieder umgezogen, um die Straße abzusperren. Habe Hunger. 

12:32 Uhr: Die Kinder gehen ins Vereinshaus. Im Verhältnis zu meinem Hunger ist die Gehgeschwindigkeit langsam… sehr langsam. 

12:45 Uhr: Ankunft im Vereinshaus. Verteile die Kinder gruppenweise an die Tische mit den Mitarbeitern. Der himmlische Geruch aus der Küche verlockt mich fast, schon vor dem Gebet etwas von der Rohkostplatte zu naschen. Stelle freudig fest: Die Kinder sind dieses Jahr besonders brav und einfach nur goldig. Lege einfach das Stück Gurke unentdeckt zurück auf die Platte. 

12:50 Uhr: Tischrap mit Solveig. Bin, wie jeden Tag, begeistert, dass 240 Personen im Vereinshaus mit Freude gemeinsam beten. 

12:52 Uhr: Da kommt der ER: DER Nudelauflauf. Ein perfektes Gedicht aus Tomaten, Hackfleisch, Nudeln und Käse. Oft kopiert, nie erreicht. Es bleibt mir ein unlösbares Rätsel, wie unsere Küchencrew 240 Portionen einer solchen Geschmacksbombe zubereitet und zusätzlich noch Rohkost und Nachtisch macht. Jetzt aber erstmal essen. Doch zuerst die Kinder. 

12:58 Uhr: Der erste volle Teller ist unter den Tisch gefallen. Besorge Lappen und Eimer. 

13:05 Uhr: Unglück beseitigt. Mein Auflauf ist inzwischen kalt. Gerade will ich mich ärgern, da erzählen mir zwei Kinder am Tisch, wie lecker das Essen schmeckt und was sie noch alles bauen möchten. Ich grinse. 

13:20 Uhr: Tisch wird abgeräumt und gewischt. 

13:25 Uhr: Ich steige auf einen Tisch, um die Kinder tischweise gehen zu lassen. Der sauberste Tisch zuerst. Das Mitarbeiterteam funktioniert wie ein Uhrwerk. Vereinshaus sieht nach dem Einfall der 240 Hungrigen sauberer aus als vorher. Komme aus dem Staunen kaum raus. 

13:35 Uhr: Habe zu lange gestaunt. Breche zu spät zum Filmraum auf, der in der Mittagspause ein absoluter Renner bei den Kids ist… und meine Verantwortung. Will mich über mich selber ärgern. Geht aber nicht, denn zwei weitere Mitarbeiter haben meine Verspätung bemerkt und den Film rechtzeitig gestartet. Staune wieder.

14:15 Uhr: Mittagspause vorbei. Kioskteam fragt: „Wie immer?“. Ich nicke und erhalte ein rotes Wassereis. Dazu einen guten Schluck Bauspielplatztee. Läuft.

15:00 Uhr: Die ersten Eltern kommen auf den Platz. Die Kinder zeigen ihren Eltern mit strahlenden Augen, was sie alles am heutigen Tag gebaut haben. Überall lachende Kinder. Lehne an einer Hütte und genieße das unbeschreiblich gute Gefühl, für das ein oder andere Grinsen an diesem Tag verantwortlich zu sein. 

15:30 Uhr: Das Grinsen auf den Gesichtern verschwindet kurz. Es muss aufgeräumt werden. Die Ankündigung der folgenden Bonbon-Schmeißaktion erhellt die Gemüter der Kinder deutlich. 

15:55 Uhr: Habe den Eindruck, dass ich mich mit meiner Aufräumkontrolle nicht besonders beliebt mache. Aber immerhin: In meinem Bereich sieht es aus wie gesaugt. 

16:00 Uhr: Die Kinder fangen Süßigkeiten bei der Bonbon-Schmeißaktion. Ich greife auch in die ein oder andere Süßigkeit… und zwar beim Müll machen. 

16:05 Uhr: Werkzeug für 220 Kinder ist weggeräumt. Das Holz ist wieder auf dem Stapel. Der Kiosk ist blitz blank. Der Platz sieht aus, als wäre nie etwas gewesen. Und das nur 5 Minuten nach Ende des Bauspielplatzes. „Das geht nur mit dem besten Team der Welt“, denke ich mir. 

16:10 Uhr: Kurze Nachbesprechung des Tages. Nach dem Gebet ab nach Hause. Wichtig- bloß nicht hinsetzen, sonst kommt die Müdigkeit zurück. Stattdessen kurz unter die Dusche, Sachen packen und wieder raus aus der Tür. 

18:00 Uhr: Volleyball-Turnier der Mitarbeiter. 60 Leute haben gemeinsam Spaß. Spaß am Bauspielplatz, Spaß am Sport, Spaß am Team. Lehne an einem Baum und genieße wieder den Anblick lachender Gesichter- wenn auch etwas ältere Gesichter als noch am Nachmittag. Werde das Gefühl nicht los, wahnsinniges Glück zu haben, Teil dieser Gruppe zu sein. 

22:00 Uhr: Siegerehrung. Wer welchen Platz hat, ist mir völlig egal. Ich habe einfach ein gutes Gefühl. 

22:15 Uhr: Viele bleiben noch und trinken gemeinsam ein Feierabendbier oder eine kalte Limo. Überall Gelächter und gesellige Gespräche. Ich führe intensive Unterhaltungen – im wahrsten Sinne über Gott und die Welt. Wundere mich, wie jedes Jahr, wie gut, wie offen und wie persönlich die Gespräche mit den Mitarbeitern sind, die ich zum Teil nur einmal im Jahr sehe. Und ich wundere mich, wie die Zeit vergeht. 

03:15 Uhr: Zwinge mich selbst endlich nach Hause zu gehen. Mache mich auf den Heimweg, getragen von tollen Gesprächen und einem unbeschreiblichen Teamgefühl. 

03:45 Uhr: Stelle meinen Wecker auf 07:45 Uhr. Falle ins Bett. Ich bin völlig erschöpft. Aber es macht sich ein Gefühl in mir breit: noch viel größer als die Erschöpfung… Zufriedenheit. Ich bin glücklich, voll und ganz. Glücklich, dass ich all das erleben darf: All die lachenden Kinder; all die Momente mit den Mitarbeitern. Ich bin glücklich, Teil dieses unglaublichen Teams zu sein. Ich bin glücklich zu spüren, dass der ganze Tag gesegnet war. Ich schließe die Augen und freue mich schon darauf, am nächsten Tag für den Bauspielplatz wieder aufzustehen. Wahrscheinlich übermüdetet… aber auf jeden Fall glücklich.

Die Mitarbeitenden des Bauspielplatz des CVJM Rüggeberg
Foto vom „Weltbesten Team“

Was gibt es Besonderes im August?

Herzliche Einladung zum Höhendorffest Rüggeberg 2024

Der Förderverein Evangelische Kirchengemeinde Rüggeberg e.V., hat das 75-jährige Jubiläum der Stadt Ennepetal zum Anlass genommen, eine Tradition wiederaufleben zu lassen: Das Dorffest in Rüggeberg.
Am zweiten Wochenende im August verwandelt sich die Kuhwiese am Dorfeingang Rüggeberger Str. zum Festgelände. Am 10.08.2024 ab 15:00 Uhr wird die Wiese für Besucher von nah und fern geöffnet. Den Start bildet ein buntes Familienfest. Es wird eine Hüpfburg geben, eine Rollenrutsche, Glitzertattoos und Zuckerwatte. Außerdem freuen wir uns, dass die Löscheinheit Rüggeberg der Freiwilligen Feuerwehr und der Turnverein Rüggeberg das Kinderprogramm mitgestalten. Für das leibliche Wohl ist von Beginn an gesorgt mit Pommes, Currywurst, Bratwurst im Brötchen, Waffeln und einem Getränkewagen. Ebenfalls auf der Wiese: Das Erzähltheater des CVJM Rüggeberg.

Kommt zum Erzählltheater des CVJM! Erlebt spannende biblische Geschichten live erzählt:

Noahs Arche, Die Geschichte von Petrus, David und Goliath, Jona läuft weg

Lasst Euch in die Welt der Bibel entführen und erlebt Geschichten, die das Herz berühren. Wir freuen uns auf Euch!

Ab 18:00 Uhr öffnet sich das Festzelt und ab 19:00 Uhr starten wir in den Abend mit Live-Musik von TTB – The Tea Band. Sie haben bereits auf dem Bauernmarkt ein Open-Air-Konzert gespielt und bieten ein breites rockiges Repertoire. Ab 21:00 Uhr wird DJ Skeeto für Stimmung auf der Tanzfläche sorgen. Für das Festzelt wird eine Eintrittskarte benötigt, Karten gibt es im Vorverkauf bei Lotto & Bücher Bochhammer und im Gemeindebüro in Rüggeberg zu den bekannten Öffnungszeiten.

Der Sonntag startet um 11:00 Uhr mit einem Zeltgottesdienst, gestaltet von Pfarrerin Szilvia Klaus, die ab dem 1. August ihre Pfarrstelle in der Gemeinde Milspe-Rüggeberg antritt, und dem Prädikantsanwärter Volker Langenscheid. Außerdem wird der Gottesdienst musikalisch vom Good News Chor begleitet. Im Anschluss laden wir zu einem Frühschoppen bei Bratwurst im Brötchen und Getränken ein.

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