Christlicher Verein Junger Menschen (CVJM) Rüggeberg e.V.

Gedanken zum Monatsspruch Juli 2025

Nachgelesen
Macht euch um nichts Sorgen! Wendet euch vielmehr in jeder Lage mit Bitten und Flehen und voll Dankbarkeit an Gott und bringt euer Anliegen vor Ihn.“

(Philipper 4, Vers 6)

Wie geht es euch mit diesem Text, wenn ihr ihn lest? – Mich lässt die erste Aussage stutzen. „Macht euch um nichts Sorgen!“ Kann man denn sein Innerstes so im Griff haben, dass man die Sorgen einfach ausblendet?

Das ist sicherlich nicht mit dem Text gemeint, denn im weiteren Verlauf spricht Paulus von „Flehen und Bitten“. Eine vielleicht etwas altmodische Sprache, und doch spricht sie etwas an, was uns so oft fehlt: „Geistliche Emotionalität!“ Das heißt: Gefühle zulassen und ausdrücken, ehrlich sein vor Gott. Sorgen, ob berechtigt oder nicht, sind real und beschäftigen uns, lassen unsere Gedanken oft im Kreis drehen.

Paulus lädt uns ein, unsere Gedanken und Sorgen mit Gott zu teilen, uns gedanklich um ihn zu drehen. Sorgen ablegen, um Lösungen zu bitten, frei zu werden von der erdrückenden Last der Sorgen. Dazu möchte Paulus uns ermutigen.

Und was bringt mir das? Lösungen für meine Probleme? Vielleicht. Lesen wir, was Paulus weiterschreibt: „Dann wird der Friede Gottes, der weit über alles Verstehen hinausreicht, über eure Gedanken wachen und euch in eurem Innersten bewahren.“ (Philipper 4,7)

Unser Monatsspruch Philipper 4 Vers 6 ist ein ganz praktischer Ratgeber, wie Glaube im Alltag aussehen kann: Probiert es aus! (Bernd)

Nachgedacht

Probiert es aus!“ Bernds Ermutigung erinnert mich an eine Anfrage der Bild-Zeitung vor vielen Jahren an den damals im Amt tätigen Bischof Hans-Jürgen Abromeit (70 J.), vielen von uns als Rüggeberger bekannt und einigen vielleicht auch noch als Mitarbeiter in unserem CVJM in Erinnerung, auch wenn das inzwischen 50 Jahre her ist. Bild wollte wissen, ob man denn auch für eine Fußballmannschaft und deren Sieg beten dürfe. „Gefühle zulassen und ausdrücken“, wie Bernd oben schreibt, gilt das auch bei solch einem Thema, das für den einen ziemlich banal, für den anderen aber nahezu weltbewegend ist? (Detlev)

Nachgefragt
Hans-Jürgen Abromeit erinnert sich:

Im Mai 2003 bekam ich einen Anruf der Bild-Zeitung, Redaktion Rostock. Man brauchte einen theologischen Rat: ‚Darf man für den Klassenerhalt von Hansa Rostock beten?‘ Ich überlegte kurz und antwortete: “Ja, Sie dürfen Gott alles sagen, was Sie bewegt. Wie ein Kind seinem Vater alles sagen darf, um alles bitten darf, so haben wir auch die Chance, Gott in aller Offenheit das zu sagen, was uns bewegt. Aber es bleibt die Sache des Vaters, die Bitte zu erfüllen oder eben auch nicht. Denn da beten auch auf der Seite der gegnerischen Partei Menschen für den Sieg ihrer Mannschaft.“

Mit dieser Auskunft, die die Bild-Zeitung auch so gedruckt hat, kam ich aber in die Bredouille. Am Samstag spielte Hansa Rostock gegen Arminia Bielefeld und gewann 3:0. An diesem Tag befand ich mich auf einer Konfirmationsfeier in Westfalen – unter vielen Arminia-Bielefeld-Fans. Die kannten diese Geschichte und waren mir nun übel gesonnen, weil sie meinten, ich hätte zu viele Rostock-Fans zum Beten animiert! – Trotzdem bleibt es richtig: Wir dürfen zu Gott mit allen Anliegen, die uns bewegen, kommen. Er weiß dann schon, was gut ist.

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